Auf der Suche nach einer anspruchsvollen Querung durch das Kaisergebirge ohne Kletterbestandteile kam die Kaiser-Traum-Tour schon sehr vielversprechend daher und die 5.400 Höhenmeter in 4 Tagen mit An- und Abreise ließen uns weiterlesen. Familiengeeignet war uns dann schon wieder etwas lau, aber im Rückblick eine für uns in allen Fassetten passende Tour zwischen Zahmen und Wilden Kaiser.
Zum Warm-werden wandern wir am Freitag nach der Anreise rund 1000 Höhenmeter auf die Vorderkaiserfeldenhütte und das Hüttenteam versorgt uns am Abend bestens mit Tiroler Schmankerl. Danach folgt die Routenkunde für den nächsten Tag: Nehmen wir die leichte Tour am Bergsockel von Elfer-, Zwölferkogel und Pyramidenspitze entlang oder doch den über die Gipfel. Nach einem Blick in die Wetterkarte entscheiden wir uns für die lange Tour und halten das angekündigte Gewitter am Abend im Blick.
Später haben wir auf der Stripsenjochhütte diesen Plan für optimal erkannt, denn im Haus angekommen und eingecheckt brach Gewitter und Regenguss los, der uns sicher bis auf die Haut geduscht hätte. Diese haben wir trotzdem nötig – schließlich hängen uns über 2.000 Höhenmeter anstrengende Pfade in den Knochen. Bergsteigeressen und Wildkräuternocken versüßen uns mit dem obligatorischen Kaiserschmarrn den Abend und am Ende wird noch bis zur Hüttenruhe mit neuen Bergkameraden gespielt und gelacht.
Am Tag darauf haben wir eine leichtere Tour im Kopf, die nur geringfügig weniger Höhenmeter parat hält, aber diese auf abwechslungsreichen Pfaden von Hochgebirge, teils im schattigen Wald- und auf Almwegen verteilt. Wir steigen ab zum NaturFreunde Hans-Berger-Haus, stärken uns bei Kalbsbeuscherl und Kaiserinnen-Schmarrn für den reizvollen Bettlersteig und kommen am Nachmittag zur Kaindlhütte. Hier werden am Abend die Bekannten von den Vortagen begrüßt und schnell kommt man über die kleinen und großen Wehwehchen ins Gespräch.
Gespannt warten wir auf ein Pärchen, das erst kurz vor Einbruch der Dunkelheit eintrifft und sind froh den Tag gut überstanden zu haben. Wir freuen uns über eine hier angebotene warme Dusche, bevor nach dem Abendessen nochmals die Karten ausgepackt werden. Zum einen für die Abschlusstour nach Kufstein zurück und danach zum Spielen.
Der letzte Tag ist leichtes Auslaufen, aber es geht halt auch wieder fast 1.000 Höhenmeter nach unten, weil wir den angebotenen Bus gegen die - im Vergleich - eher leichte Wanderung getauscht haben. Noch Kaffee und Eis in Kufstein genießen und Abends sind wir froh, eine Kaiserliche-Traum-Tour in Tirol erlebt zu haben.
Oder: froh über eine Kaiserliche-Traum-Tour in Tirol.