Diesen kleinen Inselstaat im indischen Ozean hat eine 18-köpfige Reisegruppe der Laufer NaturFreunde besucht, um bei einer Rundreise Land, Leute und Kultur kennen zu lernen. Die Insel an der Südspitze von Indien, ist kleiner als Bayern und hat ca. 21 Mio. Einwohner. Seit dem Ende des 30 Jahre dauernden Bürgerkriegs zwischen Singalesen und Tamilen im Jahr 2009 leben die Menschen friedlich miteinander.
Der größte Teil der Bevölkerung sind Buddhisten. Daneben sind aber auch Hindus, Muslime und Christen vertreten, die alle trotz ihrer unterschiedlichen Glaubensrichtungen respektvoll miteinander umgehen. Die Menschen im westlichen Teil des Landes, in der Gegend um Colcombo genießen einen besseren Lebensstandard als die Bevölkerung in anderen Landesteilen. Die Schere zwischen Arm und Reich ist immer noch groß. Bemerkenswert ist jedoch, dass alle Kinder Zugang zu schulischer Bildung haben. Das Klima ist subtropisches. Das Landschaftsbild ist wunderschön und reicht von herrlichen Sandstränden im Süden bis zur Gebirgslandschaft mit dem 2.234 mtr. hohen Adams Peak im Norden.
Rund 12 Stunden dauert der Flug von Frankfurt mit Zwischenstopp in Doha nach Colombo, der Hauptstadt von Sri Lanka. Bei unserer Ankunft am frühen Vormittag liegt die Außentemperatur bereits bei ca. 26 °. Die Luftfeuchtigkeit ist erwartungsgemäß hoch. Ein sympathischer und sehr aufmerksamer Reiseleiter, nimmt uns direkt am Flughafen mit einem herzlichen „AYUBOWAN“ in Empfang. Dieser Gruß bedeutet so viel wie; „Ich wünsche dir ein langes und glückliches Leben“ und gilt als allgemeine Grußformel. Gespannt auf die kommenden Tage steigen wir in den bereitstehenden Bus und nehmen während der Fahrt vom Flughafen nach Colombo erste Eindrücke vom Land auf.
Colombo erstreckt sich entlang der Küste und präsentiert sich abwechslungsreich. Neben modernen Hochhäusern und Gebäuden wie dem World Trade Center gibt es Bauten im Kolonialstil, einfache Häuser und Behausungen. Dazwischen tauchen immer wieder farbenprächtige Hindu-Tempel, Moscheen, Buddha-Statuen oder Kirchen auf. Auf den Straßen wuselt es von Tuk Tuk‘s und Autos. Zu Fuß erkunden wir die Zeilen einer Einkaufsstraße. Das Warenangebot ist vielfältig und bietet alles was die Einheimischen zum Leben brauchen und natürlich auch alles was Touristen gerne kaufen.
Beeindruckt von den ersten Bildern des Landes und gut versorgt mit jeder Menge Information checken wir im Hotel ein, genießen ein köstliches Abendessen und freuen uns auf einige Stunden Schlaf nach der langen Anreisezeit. Unsere Reisroute geht am nächsten Tag von Colombo nach Anuradhapura. Die Fahrt geht durch sattgrüne Landschaft vorbei an Reisfeldern, Obstplantagen und durch quirligen Ortschaften. Entlang der Straße stehen unzählige Verkaufsstände, aus denen die Bauern Produkte aus ihrem eigenen Anbau verkaufen. Wir verkosten an einem Stand die angebotenen Bananen. Sie schmecken köstlich. Die Standbetreiber sind über unseren Besuch derart erfreut, dass sie gleich ein Foto von der ganzen Gruppe machen wollen.
Auf der Weiterfahrt steht ein Abstecher zur der Felsenfestung Yappahuwa auf dem Programm. Von der Festung, die im 13. Jahrhundert Zufluchtsort für entmachtete Könige war, sind nur noch Ruinenreste zu sehen. Sie befindet sich direkt vor einem gewaltigen Felsmassiv und kann über eine steile Steintreppe erklommen werden. Auf halber Höhe beeindrucken ein prägnantes Tor, das mit wunderschönen Steinmetzarbeiten verziert ist und massive Wächterlöwen aus Stein die Besucher. Der Platz lädt zu einer Verschnaufpause ein, bevor man die restlichen Stufen bis zum Hochplateau direkt am Fels hinaufsteigt. Oben steht eine kleine Dagoba, die ein Einheimischer gerne gegen einen kleinen Obolus aufsperrt und einen Blick auf die farbenfrohen Buddha-Figuren im Inneren werfen lässt.
Der Abstieg ist zwar weniger anstrengend, erfordert aber Konzentration, da die Stufen sehr hoch sind und teilweise kein Geländer vorhanden ist. Danach setzen wir unsere Fahrt nach Anuradhapura fort. Anuradhapura war die erste Königsstadt Sri Lankas und über 1.300 Jahre das religiöse und politische Zentrum des Landes. Zudem gab es in der alten Königsstadt damals eine angesehene Klosteruniversität in der sich zeitweise rund 5.000 Mönchen aufgehalten haben sollen. Nachdem die Stadt der Dynastie der Chola zum Opfer gefallen war, versank sie in einen Dschungel und wurde erst im 19. Jahrhundert wieder entdeckt. Die Ausgrabungen kann man auf dem riesigen Areal besichtigen. Die Anlagen wurden teilweise wieder etwas instandgesetzt und vermitteln einen Eindruck über die Dimension der Paläste und Bauwerke. Heute gehört Anuradhapura zum UNESO Weltkulturerbe und ist eines der wichtigsten Pilgerziele der Insel.
Der Bodhi-Baum (ein Ableger des indischen Pappel-Feigen-Baumes) auf dem Gelände, spielt hierbei für die Gläubigen eine wichtige Rolle. Denn die Erleuchtung Buddhas, so wird erzählt, fand vor 2.500 Jahren bei diesem Baum statt. Seitdem wird diese Stelle von den Buddhisten als heilige Stätte verehrt. Wir haben die Gelegenheit und können eine Zeremonie zu Ehren Buddhas verfolgen. Dabei ziehen die Gläubigen zu rhythmischem Getrommel mehrmals um den Bodhi-Baum und bringen am Ende ihre Opfergaben dar. Das absolute Highlight in der Altstadt von Anuradhapura ist die alles überragende 107 mtr. hohe Ruvanveli Seya Dagoba. Strahlend weiß ragt das Bauwerk umgeben mit Elefantenreliefs in den Himmel. Mächtig beeindruckt machen wir uns auf den Rückweg und gönnen uns am späten Nachmitttag eine entspannende ayurvedische Massage bevor wir nach Sigiriya weiterfahren.