Schon kurz bevor wir unser Ziel erreichen, können wir vom Bus aus den berühmten Sigiriyafelsen, auch Löwenfelsen genannt sehen. Der Monolith bestehend aus Granit und Gneis erhebt sich eindrucksvoll aus der Landschaft. Am nächsten Morgen machen wir uns auf den Weg um diesen markanten Felsen zu erklimmen. Über eine Parkanlage mit Wassergräben aus früherer Zeit gelangen wir zum Fuß des Felsmassivs auf die sogenannte Löwenprankenterrasse. Den Namen trägt die Terrasse deshalb, da der Haupteingang damals in Form eines Löwen gestaltet wurde von dem nur noch die überdimensionalen aus dem Stein herausgeschlagenen Löwenpranken übriggeblieben sind.
Wir sind an diesem historischen Ort natürlich nicht alleine und steigen mit hunderten Touristen Stufe für Stufe die an den Fels gebaute Eisentreppen hinauf. Auf halber Höhe zweigt eine Wendeltreppe zu einem Felsvorsprung ab, unter dem die berühmten Fresken der Wolkenmädchen zu bewundern sind. Leider bleibt wegen des großen Andrangs nicht viel Zeit um die Gemälde intensiv zu betrachten, dennoch prägen sich die Formen der dargestellten Frauen und die über die Jahrhunderte gut erhaltenen Farben in unser Gedächtnis ein. Zurück auf der Haupttreppe geht der Aufstieg nach einer kurzen Verschnaufpause weiter, stets begleitet von diebischen Affen. Nach ca. 1.200 Stufen erreichen wir den Gipfel. Ein wunderbarer Rundblick entschädigt für den schweißtreibenden Aufstieg. Oben auf dem Gipfel kann man die Überreste der aus dem 5. Jahrhundert stammenden Felsenfestung bei einem Rundgang betrachten. Nachdem wir wieder wohlbehalten unten angekommen sind, erwartet uns eine Fahrt mit dem Ochsenkarren, die an der Anlegestelle eines Sees endet. Angesichts der abgemagert wirkenden Ochsen, war die Fahrt eher ein zweifelhaftes Vergnügen.
Mit einem Ruderboot setzen wir zum anderen Ufer des Sees über, wo eine einheimische Familie bereits wartet und uns auf traditionelle Art ein köstliches Mittagessen zubereitet. Während das Essen in den Töpfen schmort, zeigen uns die Frauen wie sie Kokosraspel aus der Kokosnuss herausschälen und anschließend leckere Kokosmilch daraus zaubern. Zudem demonstrieren sie uns, wie Reis geschält wird und wie sie aus den Blättern der Kokospalme mit geschickten Händen Matten flechten, die als Dach für ihre Hütte Verwendung finden. Die Strecke zurück zum Bus legen wir gut gestärkt in einer kurzen aber abenteuerlichen Fahrt mit Tuk Tuk’s zurück.
Und weiter geht unsere Tour zur Ruinenstadt Polonnaruwa. Sie gehört wie Anuradhapura und der Sigiriya-Felsen ebenfalls zum UNESCO Weltkulturerbe. Die Gebäudekomplexe in der Anlage sind sehr gut erhalten. Besonders der Rundtempel „Vatadage“ ist in einem bemerkenswert guten Zustand, so dass die kunstvollen Steinmetzarbeiten, sei es in Form der Buddha-Statuen oder der filigran gearbeiteten halbrunden Mondsteine noch sehr schön zu erkennen sind. Aufgrund der noch intakten Wasserversorgung aus dem 13. Jahrhundert ist die Anlage auch ein kleines Naturparadies, indem sich Wildtiere aufhalten und Biotope Lebensraum für Pflanzen und Insekten bilden.